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Wie wird Reis angebaut?

Russell Hobbs ReiskocherObwohl Reis in Deutschland zu den Grundnahrungsmitteln gehört und hierzulande eine beliebte Beilage ist, wissen nur die Wenigsten, wie er angebaut wird. Reis ist ein reines Naturprodukt. Gerade Asien ist für die riesigen Reisplantagen bekannt, auf denen die verschiedensten Sorten angebaut werden. Wir möchten Sie in diesem Ratgeber ein wenig mitnehmen und Ihnen zeigen, welche Besonderheiten es beim Reisanbau gibt.

Die Reisterrassen im Nassreisanbau

Wie wird Reis angebaut?Auf den Reisplantagen kann die beliebte Beilage entweder im Trocken- oder Nassanbau wachsen. Der Nassanbau gilt als die klassische Anbauvariante und ist entsprechend weit verbreitet. Diese Anbauweise setzt allerdings voraus, dass sich die Reisplantagen in der Nähe eines Flusses befinden, denn für dieses Verfahren sind 3000 bis 5000 Liter fließendes Wasser erforderlich. Hier haben sich in den letzten Jahren Regen- und Flusswasser durchgesetzt.

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Im ersten Schritt bereiten die Bauern den Boden mithilfe eines Pflugs vor. In den traditionellen Anbaugebieten, werden die Pflüge bis heute von den Wasserbüffeln gezogen. Noch bevor die Reispflanzen im Boden landen, werden die Sämlinge von den Bauern vorgezogen. Erst wenn diese gekeimt haben, wird der Reis schließlich auf den Plantagen gepflanzt. Die Reisplantagen werden beim Nassanbau regelmäßig mit Flusswasser und Regen geflutet.

Die Reispflanze braucht sehr viel Wasser, um sich optimal zu entfalten. Erst kurz vor der Ernte kann das Wasser dann von den Feldern ablaufen. Nach der Ernte wird die Reispflanze gedrescht, sodass sich die Reiskörner von ihr lösen. Die Bauern trocknen den geernteten Reis und reinigen diesen gründlich, sodass er schließlich seinen Platz in den Supermarktregalen findet.

Faszinierende Wassersysteme auf den Plantagen

Für den Reisanbau setzen die Bauern auf ein ausgeklügeltes Wassersystem, das sich über die Jahre hinweg bewährt hat. Im Grunde funktioniert die Bewässerung hier immer noch genauso wie vor rund 3000 Jahren. Um die Bewässerung der Plantagen sicherzustellen, verwenden die Bauern Bambusrohre und legen kleine Kanäle an. Zudem werden die Plantagen von kleinen Gräben durchzogen, durch die das Wasser zu den verschiedenen Reispflanzen gelangt. Die Gräben verteilen sich gleichmäßig über sämtliche Terrassen, sodass das Wasser die Pflanzen gleichmäßig versorgt. Für den Reis sind die enormen Wassermengen, die hier entstehen kein Problem. Die Wurzeln der Pflanze haben stattdessen ein spezielles Belüftungssystem entwickelt. Dadurch können sie durch das Wasser aufkommendes Unkraut oder auch Schädlinge sehr gut abhalten.

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Das ausgeklügelte Wassersystem und die sanfte Anbaumethode haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass die Reisterrassen von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Heute gelten die Plantagen als hervorragendes Beispiel dafür, wie die Lebensmittelproduktion erfolgen kann, ohne dass die Natur dabei zu Schaden kommt. Damit dies auch weiterhin so bleibt, bewirtschaften die Bauern ihre großen Reisflächen bis heute von Hand. Daran hat sich seit mehr als 2000 Jahren nichts geändert. Vor allem einzelne Plantagen, beispielsweise auf den Philippinen, gelten aufgrund der intensiven Pflege als ausgesprochen schön. Heute wird Reis übrigens überwiegend in den bergigen Regionen angebot. Typische Anbauländer sind:

  • Philippinen
  • Bali
  • China
  • Nepal
Der Trockenreisanbau
Vereinzelt wird Reis mittlerweile im Trockenanbau gepflanzt. Bis heute hat sich diese Methode aber nicht durchsetzen können, da sie enorm aufwendig ist. Während das Wasser beim Nassanbau immer wie eine Art Filter fungiert, kommen beim Trockenanbau Schädlinge und auch Unkraut bis an die Pflanzen heran. Deswegen müssen die Bauern ihre Pflanzen regelmäßig untersuchen, was ausgesprochen aufwendig ist. Bis heute wird Reis nur in Regionen trocken angebaut, in denen kein Wasser in der Nähe vorhanden ist. Die Plantagen befinden sich etwa 2000 Meter über Normalnull.

Unterschiede zwischen Reis aus dem Trocken- und Nassanbau

Der meiste Reis, den Sie im hiesigen Handel finden, stammt aus dem Nassanbau. In den letzten Jahren hat sich der Nassanbau aufgrund seiner großen Erträge bewährt. Die Pflanzen können sich durch das ausgeklügelte System weitgehend kräftig und gesund entwickeln. Doch einen kleinen Haken hat diese Anbautechnik: Der Reis ist nicht ganz so aromatisch wie es beim Trockenanbau der Fall ist.

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Übrigens: Der Trockenreis hat ein besonders intensives Aroma. Allerdings sind die Erträge hier bislang nicht nennenswert, sodass der Trockenreis noch immer keine gute Alternative für den Nassanbau ist.

Der Bedarf an Reis wächst weiter. Unter anderem weil die Erdbevölkerung weiter wächst. Daher ist der Nassanbau eine der wenigen Optionen, die dank seiner hohen Erträge den Bedarf decken kann. In den kommenden Jahren sollen neue Anbaumethoden entwickelt werden. So forschen Wissenschaftler nach Möglichkeiten, mit denen die Reispflanzen vertikal und damit eben auch in den Städten angebaut werden können. Wann hier ein nennenswerter Durchbruch gelingt, ist bislang aber noch vollkommen offen.

Vor- und Nachteile des Nassanbaus

Wir fassen noch einmal die Vor- und Nachteile des Nassanbaus zusammen:

  • hohe Erträge
  • gesunde Pflanzen
  • gute und bewährte Bewässerung
  • sehr hübsch anzusehen
  • nimmt enorme Flächen ein
  • Wasser schützt vor Schädlingen
  • bislang die einzige Methode, um den weltweiten Reisbedarf zu decken
  • sehr aufwendig, da die Bewirtschaftung nur von Hand erfolgt
  • nicht überall möglich

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